Noch gleichen Teile des Firmengeländes des Schwarzwaldhofs einer riesigen Baustelle. Doch ab Februar 2021 soll dort, wo aktuell in Bauabschnitt zwei gearbeitet wird, der Betrieb laufen.
Für insgesamt rund 10,8 Millionen Euro erweitert der Fleisch- und Wurstwarenhersteller seine „Spielwiese“ in Blumberg, wie es Geschäftsbereichsleiter Andreas Göhring nennt. Die Gesamtfläche, um die es geht, ist 4100 Quadratmeter groß. Aufgeteilt ist sie in 3100 Quadratmeter für die Produktion, 650 Quadratmeter für die Technik und 350 Quadratmeter für Sozialräume, welche für die Mitarbeiter bestimmt sind. „Es ist eine mutige Entscheidung, in diesem Maß zu investieren“, sagt Göhring im Rahmen eines Richtfests, bei dem „auch Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich alles anzusehen.“
Und in der Tat kann sich das neue Schmuckstück durchaus sehen lassen. Seit 2017 liefen konkrete Planungen hierfür. Im Erdgeschoss gibt es künftig zwei große Lagerräume. „Das sorgt unter anderem für eine Auflösung unserer vielen dezentralen Lager im Betrieb. Außerdem kommt uns das in Sachen Ausschöpfung des Wachstumsmarktes entgegen“, schildert Göhring. Ihm zufolge wurde bei den Arbeiten viel Wert auf großzügige Verkehrswege und Flure gelegt. „Damit haben wir eine gut funktionierende Infrastruktur mit System“, so der Geschäftsbereichsleiter.
Außerdem im Erdgeschoss zu finden sind zum Beispiel mehrere Technikräume sowie zwei ergänzende Verladerampen. Beim neuen Verpackungsbereich spricht Andreas Göhring von einer „Operation am offenen Herzen“. Der Bereich liegt direkt neben der Produktion, die während der Arbeiten weiterläuft.
„Im Obergeschoss wurden alle noch freien Dachflächen überbaut, dazu gibt es neue Räucher- und Trocknungsanlagen“, erklärt der Verantwortliche der Geschicke auf dem Blumberger Schwarzwaldhof. Weitere Kühlräume wurden dort ebenfalls installiert. Ein Schmuckstück sei der Kältemaschinenraum, so Göhring: „Dort haben wir eine neue zentrale Kälteanlage, die mit dem klimaneutralen und effizienten Kältemittel Ammoniak funktioniert. Diese Anlage wird die dezentrale Anlage ablösen, die bis dato noch mit synthetischen Kältemitteln arbeitet – ein großer Fortschritt.“ Dadurch könne sich das Unternehmen von Altsystemen trennen – wie etwa der erst 2015 gebauten Propangasanlage.
Weil die Firmenkultur für Andreas Göhring bereits beim morgendlichen Ankommen auf dem Gelände beginnt, sei auch für die Sozialräume eine hochwertige Ausstattung gewählt worden. Dort halten sich jeweils 50 Frauen und 50 Männer auf, die beispielsweise Spinde und Sanitäranlagen nutzen können. Büros dürfen bei einem Bauprojekt in dieser Dimension auch nicht fehlen – zwei davon werden im Obergeschoss eingerichtet. Und unter einer Glaskuppel mit reichlich Lichteinfall entsteht noch ein großer Besprechungs- und Präsentationsraum.
Bürgermeister Markus Keller ließ es sich nicht nehmen, beim Richtfest dabei zu sein. „Ich kann mich noch genau an den Spatenstich bei Königswetter hier auf dem Gelände erinnern. Der Schwarzwaldhof investiert Millionen in Blumberg, darüber freue ich mich natürlich sehr.“ Bei dem Unternehmen steht ihm zufolge „der Kunde und der Mitarbeiter im Mittelpunkt, nicht eine Massenproduktion an Waren.“
Baumaßnahmen: „Wir sind früher fertig als geplant“, sagt Andreas Göhring vom Schwarzwaldhof. Vermutlich im Februar 2021 sollen sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein und der Betrieb anlaufen. In einem ersten Bauabschnitt wurde unter anderem die Warenannahme räumlich versetzt. Diese Maßnahme schuf freie Fläche für eine Erweiterung im Anschluss. Pandemie-Lage: „Von Corona haben wir absatzmäßig sicher profitiert. Wir haben eine gute Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr 2020, die Lage ist insgesamt positiv zu beurteilen“, zieht Göhring eine Zwischenbilanz für das Unternehmen.